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Was habe ich vom Erkennen?

Heute liebe ich mein Denken ebenso wie mein Fühlen, Körperempfinden, Spüren, Tasten, Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Sein. Es ist nicht so, dass ich in jedem Moment voller Liebe bin, doch mein Denken ist mir und meinem gesamten Erleben verbundener geworden. Früher war ich viel in Gedanken, wie von ihnen umfangen, wie eingebunden in einem Netz aus inneren Gesprächen und Vorstellungen. Sie haben mich in eine Scheinwelt gehüllt – all die Aussagen in meinem Kopf, die vielen Ideen, die Träume, Absichten, Vorwürfe, Ansichten, … Ständig kamen neue Konstrukte hinzu, es war wie ein Wirrwarr, mache passten nicht zu den vorherigen und so lebte ich in einem Sammelsurium, das mich beschäftigte und sich in den Vordergrund meines Erlebens drängte.

Erkennen ist für mich nicht der Inhalt eines Gedankens, nicht das Hinzufügen einer weiteren Idee, sondern der Umbau meines Denkens. Es ist wie ein Bautrupp, der kommt und innerlich einen neuen Weg errichtet und für diesen ein Gestrüpp alter Strecken wieder in grüne Felder rückverwandelt. ‹Erkennen› bedeutet im Wortursprung: ‹Ihn› ‹kennen› und damit: «Das Leben selbst kennen»*. Jede Erkenntnis macht mich dem Leben und damit auch mir selbst verbundener.

Heute schätze ich mein Denken von Herzen sehr. Es ist in seinem alten Gebaren zurückgetreten und steht zugewandt neben meinem Fühlen, Körperempfinden, Spüren und den Sinnen. Das, was ich heute denke, hat Bezug zum gleichzeitigen Fühlen, Empfinden, Spüren, den Sinneseindrücken, dem wahren Geschehen und damit meiner Wirklichkeit. Es ist mir eine Freude, zu verstehen, die Geheimnisse des Daseins zu erforschen, in einem inneren Team und mit meinen Nächsten, die mir Lehrer und Spiegel zugleich sind.

erkennen denken fühlen wollen brauchen spüren Emotionen