jahnna Auge, Tusche

Sinne

Die Welt der Sinne. Wer möchte nicht Sinnliches erfahren? Das Licht der Sonne aufnehmen, die auf die Welt, die Wesen, die Natur, die Bauwerke scheint. Welch ein Anblick! Die Vögel zwitschern, das Wasser rauscht, der Klang der Stimmen im vereinten Gesang durchwebt mein Gemüt, lässt mein Herz weit werden und mich erblühen. Wie die Rose im Mai, die der Welt ihren betörenden Duft schenkt. Die Blätter des Spitzwegerichs am Waldesrand schmecken wunderbar bitter. Ich taste die Steine unter meinen Sohlen, das feuchte Gras der Wiese, deine Haut … wunderbar, wundersam, warm, weich, wohlig. Ich bin im Reich der Sinne.

Bin ich es nicht in jedem Moment?

Jetzt bin ich herausgefallen. Was ist geschehen? Auch jetzt fällt Licht in meine Augäpfel. Auch jetzt gelangt Schall in meine Ohrmuscheln. Auch jetzt berühren in der Luft gelöste Moleküle die Rezeptorzellen meiner Nasenschleimhaut und ich rieche. Nun gut, ich habe gerade in meinem Mundraum keine Berührung mit den Partikeln des Edelkastanienhonigs vom freundlichen Imker im Ort, der mir diesen einzigartig süßen Geschmack beschert. Doch brauche ich das, damit es mir gut geht? Brauche ich spezielles Licht, das in meine Augen fällt, speziellen Klang, speziellen Geruch, besondere Tasteindrücke? Sind diese Eindrücke in sich besser als manche andere?

Test 1: Gehe nach draußen, blicke dich um, höre die Stimmen, Klänge und Geräusche, rieche die in der Luft gelösten Partikel und taste den Wind auf deiner Haut.

Stelle dir nun den für dich in diesem Augenblick schönsten Ort der Welt vor. Begebe dich geistig dorthin und wiederhole die Übung: Siehe dich um, höre, rieche, taste. Bist du nun glücklicher? Erfüllter? Sinnlicher? Wenn ja: Ist der Wind hier besser?

Gehe durch die Welt und blicke dich um, was die Menschen so antreibt. Sie laufen Sinneseindrücken nach! Wieso sonst gehen wir essen und ins Kino? Was ist das Besondere an den Lichtstrahlen und den Schallwellen, die im Kino in unsere Augen und Ohren fallen im Unterschied zu dem Licht und Schall des Alltags? Viele Menschen scheinen wie besessen nach Kaffee, Berührung und Urlaub zu sein. Wieso? Was ist an den Lichtstrahlen, an den Schwingungen der Luftpartikel, an den Geruchsmolekülen, den Geschmacksmolekülen und den Tasteindrücken im Urlaub so anders als an denen zuhause?

Test 2: Stehe wach erlebend in deinem Schlafzimmer. Blicke um dich, höre, rieche und taste mit deinen Händen zärtlich den Stoff auf deiner Haut und deine Haut selbst.

Stelle dir nun vor, direkt vor dir würde, falls du eine Frau bist, ein attraktiver, präsenter Mann, falls du ein Mann bist, eine schöne, sinnliche Frau stehen, die und der dich berührt und den und die du berührst. Wieder gelangen Lichtstrahlen in deine Augäpfel, wieder bringt Schall deine Hörmembranen zu schwingen, wieder gelangen in der Luft gelöste Moleküle an deine Nasenschleimhaut, wieder tasten deine Finger Stoff und Haut. Ist es für deine Finger ein Unterschied, die eigene oder eine fremde Haut zu tasten? Warum begehren wir das zweite Erleben so viel mehr als das erste?

Ist ‹Schönheit› in den eintreffenden Lichtstrahlen enthalten? Ist das Sonnenlicht voll davon und wenn es an einer Mülltonne reflektiert: schluckt diese all die Schönheit im Licht und hinterlässt für uns nur noch graues, leeres Licht? Macht ein ‹hässliches› Wesen es ebenso, dass es alle ursprüngliche Schönheit des Lichtes für sich selbst einbehält? Dann müssten wir uns nur in die Sonne stellen und wären bald von Schönheit erfüllt…

Oder haben all die Sinneseindrücke gar nicht die Bedeutung, die wir ihnen beimessen? Lohnt es sich wirklich, die gesamte Stadt nach der besten Kaffeebohne samt Maschine und Espressomacherin zu durchsuchen? Warum ist mancher Eindruck ‹intensiver› als ein anderer? Warum sind manche Augenblicke ‹sinnlicher›, wenn es doch stets die Eindrücke der selben fünf Sinne sind?

Die Antworten sind allem Erkennen nach in diesen Fragen zu finden:

Was geschieht im Sinnlichen zugleich in den weiteren Strömen: Körperempfinden, Fühlen, Denken und Spüren? Brauchen wir Sinneseindrücke, um Gedanken, Gefühle und Gespürtes zu machen?

Und: Wonach suchen wir Menschen in der Tiefe unserer Seele wirklich?

zurück B, Tuscheerkennen Trennstrich senkrecht E, Tusche Körper Trennstrich senkrecht B, Tusche denken Trennstrich senkrecht C, Tusche fühlen Trennstrich senkrecht D, Tusche spüren Trennstrich senkrecht E, Tusche wollen Trennstrich senkrecht A, Tusche brauchen Trennstrich senkrecht B, Tusche

emotional Trennstrich senkrecht D, Tusche wahr Trennstrich senkrecht C, Tusche Erkenntnis Trennstrich senkrecht B, Tusche Irrtum Trennstrich senkrecht A, Tusche Dimensionen Trennstrich senkrecht E, Tusche Übung

veröffentlicht am 10.5.2017, letzte Änderung am 10.5.2017 um 15:00 Uhr

jahnna – das Buch der Menschen, schräg, Foto

jahnna – Buch der Menschen

was Mensch im Außen, Körper und Innern erlebt

Christoph Steinbach und Jaipur
412 Seiten, gebunden, mit 22 Zeichnungen des Verfassers
22,98 € versandkostenfrei in DE, +2,99 € für AT und CH

jahnna Pfeil G, Tusche zum Buch

jahnna Sternchen A, Tuschejahnnajahnna Strichmännchen AC, TuscheOnline-Buch der Menschen

jahnna Weiter G, Tusche jahnna Fragezeichen P, Tusche jahnna Stufen A, Tusche jahnna Info, Tusche

jahnna Sternchen X, Tuscheerleben  jahnna Sternchen B, Tuscheerkennen  jahnna Sternchen E, Tuscheerinnern  jahnna Sternchen P, Tuscheerwachen  jahnna Sternchen H, Tuscheerschaffen  jahnna Sternchen C, Tuscheerhaben  jahnna Sternchen J, Tuscheerlöst  jahnna Sternchen O, TuscheBlog  jahnna Sternchen G, TuscheGespräch  jahnna Sternchen I, Tuscheüber